Wiedersehen in Deutschland
Nachdem die Rover in den beiden letzten Jahren auf große Fahrt nach Sibirien und St. Petersburg aufbrachen um mit russischen Pfadfindern zusammen zu leben, lag das Ziel in diesem Sommer nur wenige Kilometer von unserem Stammesheim entfernt: am Rhein auf unserem Zeltplatz im Grind. Trotzdem war es für die Gruppe eine besondere Herauforderung, denn diesmal waren wir die Gastgeber. So fuhr die Gruppe im Vorfeld über Pfingsten nach Westernohe, um das Lager inhaltlich zu planen und auch in den Gruppenstunden bereiteten sie sich auf das Event im Grind vor.
Die weiteste Anreise hatten die 7 Pfadfinder aus Omsk. Zwei Tage fuhren sie mit der Transsibirischen Eisenbahn von Omsk bis Moskau. Das hatten einige unserer Rover 2008 in umgekehrter Richtung auch erlebt: es ist sehr anstrengend! Nach einer Übernachtung bei Moskauer Pfadfindern fuhren sie mit dem Bus weiter: nochmals zweieinhalb Tage. Die 10 Pfadfinder aus St. Petersburg kamen mit der Fähre von Helsinki in Rostock an – von dort aus ging es mit der Bahn bis Dormagen.
Wir wollten unseren russischen Freunden einen umfassenden Einblick in unsere Lebensart geben und so entstand für die zwei Wochen der Begegnung ein ausgefülltes Programm nach dem Motto: „Lernt uns kennen! Wir zeigen euch, wie wir leben, wo wir wohnen und arbeiten, wo wir unsere Freizeit verbringen.“
Das Lagerleben war sehr abwechslungsreich und von allen mitgestaltet. Da wir im Grind sehr weit von allem weg waren, besorgten wir bei Freunden zusätzliche Fahrräder, um mobil zu sein. So konnten wir zusammen mit unseren Gästen die nähere Umgebung erkunden. Zons war ein sehr beliebtes Ausflugsziel und auch mit der Fähre nach Benrath war es nicht weit. In Dormagen wurden wir im Rathaus empfangen und zur Abkühlung boten sich Römertherme und Strabi an. Im Caritashaus St. Josef stellten unsere Gäste den Bewohnern ihre Heimat vor.
Unter dem Programmpunkt „wo wir arbeiten“ organisierten wir eine Besichtigung des Chemparks in Dormagen. Roverleiter Dieter arbeitet seit über 30 Jahren im Aquazoo in Düsseldorf – so lag es nahe, auch diesen Arbeitsplatz mit einer Führung hinter die Kulissen der Ausstellung vorzustellen.
In Köln stand neben einer Stadtbesichtigung auch körperliche Betätigung im Hochseilgarten an und für zwei Tage fuhren wir nach Essen um dort an einem großen Pfadfindertreffen teilzunehmen.
Einen besonders tiefen Eindruck hat der Besuch in den Familien hinterlassen, bei dem jeweils 2 russische Pfadfinder zu Gast in der Familie eines deutschen Pfadfinders waren.
Bei den Begegnungen mit den russischen Pfadfindern lernten wir die Möglichkeiten schätzen, die uns ein internationaler Austausch bietet und so sehen wir gespannt und erwartungsvoll in die Zukunft.
Berichte in der Presse:
...Bericht in der NGZ
...Bericht im Rheinischen Anzeiger
...Bericht im Schaufenster
Das Projekt wird gefördert durch die Stadt Dormagen und die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch - eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Freien und Hansestadt Hamburg, der Robert Bosch Stiftung und des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft
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