Tagebuch von den sieben Zwergen, ach ne, sieben Männern vom
SPEYSIDE WAY
So. 14.05.06
Um 9.15 Uhr Abmarsch von Spey Bay nach Fochabers. Wir brauchen Spiritus!!! In Fochabers angekommen ging die Suche nach dem kostbaren Brennstoff erst richtig los. Einkaufladen, Pharmazie, COOP kein Spiritus. In dem örtlichen Pub stellten wir die erste Frage dem "typischen" Schotten mit riesigen Koteletten. Fragende Blicke und erstauntes Kopfschütteln bei Barkeeper und einheimischen Gästen. Wir trotteten enttäuscht los zu unserer Sammelstelle an der Kirche.
Hierhin kam der Barkeeper mit einem Tip, der hieß Gartencenter. Wir also los, dort hin mit voller Zuversicht.
Ratloses Staunen. Bis Margret anfängt zu telefonieren. Aber wieder kein Glück. Als Margret ihren Mann anruft, und ihm den Begriff TRANGIA nennt, bekommen wir den Spiritus sogar mit dem Auto gebracht. Nach regen Info-Austausch nehmen wir von den beiden und Fouchabers Abschied, als plötzlich unser Spirituslieferant wieder da ist, und uns nach dem weiteren Weg fragt. Nach einigen Erklärungen will er uns mit dem Rad am Abend folgen und uns noch mehr Brennstoff bringen. Der fährt uns doch tatsächlich hinterher. Hat er wirklich gemacht und noch mal 1 Liter mitgebracht.
Der Weg ist echt hart, kurze ganz steile Stücke dann wieder flach. Um 17.45 am Aussichtsplatz und immer noch keine geeignete Stelle um Zelte aufzubauen. Die Pausen werden immer kürzer und der Sack immer schwerer. Wir müssen weiter. Füße,Wirbel - einzelne - und die Säule, Schultern schmerzen, ach Knie hab ich vergessen. Am Abend kommen wir ca. 21.00 in Craigellachi auf einem Camping an, der aber ein besserer Spielplatz ist. Völlig alle, bauen wir mit letzter Kraft die Zelte auf, um danach etwas zu essen und zu trinken. Ganz gemütlich kriechen wir in die Schlafsäcke. Ich glaube wir haben alle gut geschlafen.
Mo 15.05.06
Bert hat die Füße "nicht" kaputt. Er lacht!! Frühstück morgens im Klettergerüst mit Planung für die nächsten Etappen. Gehen weiter nach Aberlour zum Camping. Der Zeltplatz ist echt piko sauber, mit Duschen und WC! Hurra. Wir machen heute ganz wenig, eigentlich nix! Ab in die Innenstadt zur Whisky Brennerei, sind leider 1 ½ Std. zu spät für eine Führung.
Kleine bis große Enttäuschung. Kurzer Blick in den Shop, dann zur Keksfabrik Baxter, aber auch hier sind die Führungen nur vormittags. Dann zurück zum Camping. Entspannung stand auf dem Programm. Kaffee und Tee trinken, ganz toll DUSCHEN, und weiter geht's mit Entspannung. Nach dieser Phase der Ruhe, ließen wir es uns bei Pfannkuchen und Nudeln so richtig gut gehen. Bei der ein oder anderen Gerstenkaltschale plus gefärbten Traubensaft ließen wir den Tag in einer guten Gemeinschaft mit viel Spaß und guten Geschichten ausklingen.
Di. 16.05.06
Ganz gut kamen wir aus den Schlafsäcken, die erste Tasse Tee oder Kaffee schmeckt richtig gut, es ist ungemütlich kalt. Das Auf- und Abbauen der Zelte klappt immer besser, so dass wir gegen 9.30 loslaufen. Leider mussten wir den für schottische Verhältnisse super ausgestatteten Campingplatz hinter uns lassen. Im Ort am gut restaurierten Bahnhof angekommen, gibt es erst einmal Frühstück. Im Bahnhofsgebäude gibt es eine Menge Infos über die Eisenbahnstrecke und Natur. Auf ging's zur nächsten Etappe. Der Regen hält sich heute echt tapfer und die auf dem Weg liegenden Destillen können wir leider nicht besichtigen. An einer weiteren angekommen, konnten wir zumindest mal schnuppern wie Whisky schmecken könnte. Weiter immer weiter, der Regen hält sich, die Frisur auch. Den Punkt auf der Karte in der Natur gefunden, ein alter Haltepunkt der Eisenbahn. Aber auch hier wieder kein Camping, kein Wasser. Der Platz war ein Stück Wiese, so groß wie der Werkraum im Johanneshaus. Also weiter zum nächsten Punkt; dort angekommen ist die Wiese zwar besser, aber wieder kein Wasser. Bei dem nächsten sehr freundlichen Anwohner haben wir dann unsere Wasserflaschen auffüllen können. Zelte aufbauen und Kocher klargemacht für Suppe und Tee. Das Abendessen haben wir dann in der gegenüberliegenden Scheune eingenommen. Danach ab in die Schlafsäcke. Des nachts hat es gut geregnet, aber die Zelte sind von innen trocken geblieben.
Mi. 17.05.06
Nach dem Frühstück ging es natürlich gut gestärkt weiter. Das Wetter ist, glaube ich, für schottische Verhältnisse gut. Es regnet nicht viel und an die Temperaturen haben wir uns gut gewöhnt. Es geht weiter und weiter und weiter, die Landschaft ist einfach wunderschön.
In Cromdale angekommen finden wir wieder nicht das, was auf der Karte eingezeichnet ist. Frust macht sich breit. Nach einem kühlen Bier geht es weiter nach Grantown on Spey. 4,5 Meilen werden es diesmal zusätzlich sein. Nachdem wir einen Anwohner nach dem Weg fragen, ruft dieser erst einmal die nächste Unterkunft an, ob noch sieben Betten frei wären. Wir haben wieder erlebt, wie freundlich die Schotten sein können. Unterwegs Mittagessen am Speyside Way. In Grantown on Spey sind wir total begeistert von unserer Unterkunft. Duschen, Betten große Küche, wo wir die nächsten Tage planen. Rebecca ist super nett und hat in Deutschland in der Britischen Armee gedient, und kann dementsprechend gut Deutsch. Auch hier wieder telefoniert sie für die nächste Tage die Unterkünfte durch, womit wir jetzt schon klar haben wo wir die nächsten Nächte schlafen. Danach zum Dinner. Einige fremde englische Zubereitungen bekommt unser Gaumen zu spüren. Schmeckt echt gut, so das es uns danach sehr gut geht. Wieder in unserer großen Küche, erzählen wir bei Bier und Chips einige Geschichten, um danach selig und müde ins Bett zulegen.
Do. 18.05.06
Super Frühstück für alle mit Speck, Zwiebeln Eiern und getoastetem Brot echt lecker. Danach vielleicht mal etwas süßes aufs Brot!? Danach packen, verabschieden und wieder los auf den Trail.
Bei echt super Wetter sonnig und warm laufen wir die 10 KM nach Nethey Bridge zur alten Bahnstation. Der Weg ist eben, und auf der alten Bahntrasse ist gut zulaufen.
Die 10 kM kommen mir heute nicht so weit vor. Nachdem wir angekommen sind erstmal entspannen, danach Schlafsack ausrollen und wieder Kaffee und Tee trinken. Ein kleiner Spaziergang in die nähere Umgebung, mit anschließendem Einkaufen im Orts eigenem Shop. Hühnchen mit Gemüse steht heute Abend auf der Karte. Alles wird klein geschnitten, und Tom kocht daraus einen super leckeren Eintopf wie sich hinterher rausstellt. Entspannung auf der Veranda mit Ausblick ist wieder angesagt.
7 Mann auf der Veranda, hat so ein bisschen was von Altersruhesitz. Anschließend Leiterrunde mit Planung für Westernohe/Pfingsten.
Fr. 19.05.06
Auf nach Boat of Garden. Hier angekommen beziehen wir unsere Unterkunft. Die Inhaber ein wenig verschlossen!, wollen das wir alle unsere Schuhe im Flur ausziehen!, Ok, wenn sie es so möchten. Die Zimmer sind toll, und der kleine Aufenthaltsraum hinter dem Haus ein wenig eng aber gemütlich. Die Selbstversorgung klappt auch hier wieder prima. Im Ort gibt es wenig was anzugucken sich lohnen würde. Außer dem Bahnhof, von dem wir Morgen mit dem Dampfzug fahren werden.
Familie Kremer kommt am Abend ein letztes Mal zu Besuch. Es werden viele Neuigkeiten ausgetauscht.Spät ist es geworden, so das wir Abschied nehmen müssen. Wir 7 dagegen werden den Abend im Wohnzimmer bei einem Gläschen beenden.
Sa. 20.05.06
Samstagmorgen mit Frühstück, es gibt echt wenig für 7 ausgewachsene Männer, weil das Brot (es wird selbst gebacken) aufgegessen worden ist. Finde ich ja echt "schottisch". Dann im Nieselregen zur Abfahrt mit der Dampfeisenbahn.
Aviemore wird der Endbahnhof der Eisenbahn und unserer super Tour sein. Es ist ein echtes Erlebnis!
In Aviemore angekommen haben wir Zeit, um den So genannten Endpunkt zu finden, den wir aber leider nicht finden. Wir entscheiden, dass wir das Schlussbild am Bahnhof Aviemore machen. Weiterfahrt nach Edinburgh, ins Castle Rock Hostel, eine Jugendherberge mit vielen Freaks und buntem Volk. Einen Stadtbummel mit Fish and Chips, einer Menge alter Häuser und Kulturgut aus vergangenen Zeiten. Ein Besuch im Pub weil es regnet muntert unser Gemüt wegen des Wetters, und der bevorstehenden Heimfahrt wieder kräftig auf.
Im Schlafsaal zur später Stunde angekommen, ist das Schnarchkonzert, das sich in der Nacht noch intensivieren wird, voll entbrannt. Augen zu und selber schnarch!
So. 21.05.06
Am Morgen Besichtigung der Burg. Mit elektronischem Fremdenführer geht es durch die alten Gemäuer. Es ist schon sehr Beeindruckend was die Menschen damals Erschaffen, und wie sie gelebt haben. In der modernen Zeitrechnung wird die Burg nicht nur für ein Museum genutzt, auch für eine Militärakademie, eine Militärgedenkstätte und natürlich für den großen Aufmarsch der zahlreichen Militärbands, ist dieses Gemäuer bestens geeignet. Es war sehr Beeindruckend!!!
Am Nachmittag Weiterfahrt nach Glasgow.
Am Montag ab in den Flieger, und nach Hause. Abschluss bei La Locanda in Nievenheim.
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