Catania / Sizilien
Donnerstag, 26.02.2009, 16.00 Uhr
In einer kuscheligen Ecke der Lounge des DÜSSELDORFER Flughafens, Gate B25, vergnügten sich Bert und Dieter mit einem Glas Apfelsaft als ich sie antraf. Etwas verspätet bestiegen wir das Flugzeug.
Gegen 19.30 Uhr landeten wir in CATANIA. Die Dunkelheit hatte uns eingeholt. Mit dem Bus Nr. 457 fuhren wir direkt nach CATANIA. Dieter erwies sich hierbei als wahrer Kenner von Fahrkartenautomaten. Obwohl zu 20.30 Uhr angekündigt, erreichten wir unser Ziel erst gegen 21.30 Uhr, nach dem wir den Busfahrer baten, uns aussteigen zu lassen. Bald erreichten wir unser Ziel Via Giovanni di Prima 130. Nette Mädchen säumten unseren Weg.
Am Haus angekommen stand Cristian, unser B&B-Vermieter ( SolSicily) schon in der Haustüre. Mitten in der Stadt, 4. Etage, war die Wohnung, in der wir untergebracht waren. Seine Frau Antonella begrüßte uns freundlich und gab uns einige Tipps zur Stadt. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, ging es ab in die Stadt in eine Gaststätte, anscheinend Freunde von Cristian und Antonella.
Nachdem wir einen Haufen von Fischgräten abgelutscht hatten, wurden noch flott einige Kneipen besucht.
Um 2.00 Uhr fielen wir geschafft in unsere Betten, nachdem wir alle Schlösser unserer Hochsicherheits-Etage verriegelt hatten, denn wir wohnen in der Bad-Men-Street.
Freitag, 27.02.2009
Irgendwie treibt es uns recht früh aus den Betten. Der Frühstückstisch ist reich gedeckt, selbst gekochte Eier.
Wir wollen in die Stadt. Das Wetter ist angenehm sonnig und draußen ist es wärmer als in unserem Zimmer. Wir besuchen die einzelnen Sehenswürdigkeiten und den Hafen. Dann ab zurück in unsere Wohnung, um unseren wohlverdienten Mittagsschlaf zu halten. Nachmittags wurde nochmals ausgiebig CATANIA abgegrast. Sicherlich eine schöne Stadt, wenn man Einheimischer ist. Aber keine Stadt, die man ein zweites Mal als Tourist aufsuchen muss. Bedingt durch die Klimaumstellung gehen wir schon um ca. 22.00 Uhr schlafen, denn die Umrundung des Ätnas erwartet uns am Samstag. Nach über 20.000 Schritten genießen wir den Schlaf.
Samstag, 28.02.2009, 10.00 Uhr
Gut ausgeruht machen wir uns auf den Weg quer durch die Stadt zur Station der Circumetnea-Bahn. Der Ätna, von CATANIA aus gesehen, ist ständig präsent. Er ist zur Hälfte mit Schnee bedeckt und zum Greifen nahe.
Rechts aus dem Zugfenster kommt der Bergkegel ständig näher, durch die linken Fenster offenbart sich die Weite Siziliens. Nach ca. 1 Stunde Fahrt steigen wir in ADRANO aus und nutzen den kurzen Aufenthalt für Einkäufe im 1. langersehnten Supermarkt Siziliens.
Weiter geht die Fahrt. Nach ca. einer ¾ Stunde erreichen wir BRONTE. Wir nutzen die Zeit, um dorfaufwärts zwischen den erstarrten Lavafeldern einen exklusiven Picknickplatz einzurichten.
Nur noch wenige Meter bis zur Schneegrenze haben wir eine Höhe von 1.000 m erreicht (Ätna: 3.300 m). Aber wer glaubt, dass diese unwegsamen Geröllfelder unerschlossen sind, der irrt. Bert und Dieter finden selbst hier eine alte Autotüre und eine Motorhaube.
Der nächste Ort auf unserer Fahrt rund um den Ätna ist der Ort RANDAZZO.
Dieser Ort hat schon mehr Charme. Beeindruckend ist die alte Kirche. Wir machen Rast auf dem Dorfplatz und schauen dem Treiben zu. Nicht ganz ungeniert trinken wir unsere Pülleken.
Von RANDAZZO aus beginnt die Abfahrt vom Berg Richtung GIARRE/RIPOSTO. Der Zug ist voll besetzt. Umso mehr genießen wir die Rückfahrt nach CATANIA.
Gegenüber vom Bahnhof essen wir lecker Hamburger, weiter in unserer Bad-Men-Street etwas frisch machen geht es in die Innenstadt von CATANIA.
Es ist Samstag Abend. Am Platz Theatro Bellini lassen wir uns in einer Bar nieder und genießen den Auflauf von Menschen. Überwiegend Jugendliche, die das Bild prägen. Gegen 00.00 Uhr sind wir wieder in unserer Unterkunft.
Sonntag, 01.03.2009
Heute ist MESSINA angesagt. Während wir gut geschlafen haben, kämpfte Cristian unser Vermieter mit einem Wasserrohrbruch (vermutlich!). Der Himmel ist bedeckt und wir stellen uns auf Regen ein.
Große Anerkennung für die Vermieterin Antonella. Statt Brötchen gab es einen selbst gebackenen Kuchen zum Frühstück.
13.32 Uhr:
Wir sitzen im Zug in MESSINA und warten auf die Abfahrt in Richtung CATANIA. Wohltuend ist die Wärme im Zug. Viel Zeit ist nicht nötig, um die Eindrücke von MESSINA zu verarbeiten. Wir sind uns einig. MESSINA gehört nicht zu den Top 500 Städten auf der Welt, die man gesehen haben muss. Etwas frustriert fahren wir los Richtung Süden, aber auch fest entschlossen noch etwas zu unternehmen. Nach ca. einer Stunde Fahrt steigen wir in LETOJANNI aus. Ein kleiner verträumter Ferienort. Es ist sogar eine Pizzeria geöffnet, in der wir uns niederlassen direkt am Meer. Trotz Regenwolken angenehme 16 Grad C. Wir stärken uns ausgiebig und wandern dann, ca. 2 Stunden, entlang des Strandes, die Küstenstraße hoch und wieder runter nach TAORMINA. Von hier fahren wir mit der Bahn weiter und erreichen CATANIA gegen 19.00 Uhr.
Nach der langen Wanderung ist der Kalorienbedarf recht groß und wir beschließen, uns auf unserem Zimmer etwas auszuruhen. Einige technische Daten:
Heute sind wir 25.000 Schritte gegangen und die Treppe zu unserer Etage hat 77 Stufen.
Was uns jedoch an diesem Abend noch widerfahren sollte, ist schon einige Zeilen wert:
Episode 1:
Noch auf dem Zimmer über die Schönen und Reichen dieser Welt diskutierend - Seal, Klum und Co. - da meldet sich eine heimische Stimme, die von unseren Gesprächen neugierig angetan war. Dieser unbeabsichtigte Abhördienst von Bert installiert zollt natürlich auch seinen Tribut. Tja, diese Hightech-Handys sind wohl nichts für Leute ab??
Episode 2:
Gegen 22.00 Uhr gingen wir runter nach CATANIA und machten es uns am Platz Theatro Bellini wieder bequem. Draußen sitzend konnten wir gut das Treiben auf dem Platz verfolgen. Je mehr wir verzehrten, um so mehr erhöhte sich die Aufmerksamkeit des Bedienungspersonals, das anscheinend Angst um die Zeche hatte. Anscheinend trifft man an diesem Platz alle Leute wieder. Auch die jungen Leute, die mit uns auf der Hinfahrt vom Flughafen im Bus saßen, vergnügten sich hier. Bald sollten wir erfahren, dass diese Nacht einer Russin gewidmet werden sollte.
Zur späten Stunde landeten wir in einem Pub mit vielen Leuten, in dem auch getanzt wurde. Nichts trübte die Stimmung bis wir im Herrenklo eine Briefmappe fanden mit etlichen Dokumenten und Kreditkarten. Der Türsteher kannte die ausgewiesene Frau und rief sie herbei. Die Lady wollte schnell die Dokumente zurück, doch Dieter fragte hartnäckig nach dem Geburtsdatum, welches sie nicht kannte. Eine andere Frau wurde sogar handgreiflich. Doch dann kam Dieters gewaltiges Organ zum Tragen und in einem Pseudo-Russisch inhaltlich vielleicht so Nachts ist es kürzer als zu Fuß" wurde die Umgebung im Umkreis von 5 m eingeschüchtert. Bert, den Überblick behaltend, winkte zum Rückzug, da weitere Diskussionen keinen Sinn machten. Wir verließen den Ort mit dem Hinweis, dass die Papiere bei der Polizei abzuholen sind.
Eiligen Schrittes bogen wir um die nächste Ecke, gingen quer durch das unbeleuchtete und unbewohnte Bad-Men-Street-Viertel und waren froh, als wir auf unserer Bude waren
4.00 Uhr morgens. Bert präsentiert noch kurz seine Selbstverteidigungsgriffe und dann Gute Nacht"!
Montag, 02.03.2009
Dieter hat den Wecker auf 7.45 Uhr gestellt, damit uns nichts vom Tag entgeht. Nach dem Frühstück bewegen wir uns Richtung Hauptbahnhof. Beim Kauf von Busfahrkarten nach SYRACUSA will Dieter zwei Polizisten die Dokumente bzw. Karten der Russin anvertrauen. Doch die haben keine Lust auf Bürokratismus und lassen die Papiere auf dem Tresen des Busfahrkarten-Schalters liegen.. Das Wetter ist sonnig um die 20 Grad C. Die Altstadt von SYRACUSA ist nett anzusehen. Wir kaufen uns etwas zu Essen, was wir am Hafen zu uns nehmen. Gegen 18.00 Uhr fahren wir mit dem Bus zurück nach CATANIA. Noch gezeichnet von der letzten Nacht ist ab 22.30 Uhr Bettruhe angesagt.
Dienstag, 03.03.2009
Der heutige Tag sollte ganz im Zeichen der Wanderlust stehen. Wir fahren mit dem Interbus nördlich von CATANIA nach TAORMINA ein hübscher Bergort. Auf der Fahrt dorthin allgegenwärtig der Ätna. TAORMINA ist ein gepflegter Touristenort.
Unsere Wanderung führt von hier zum höher gelegenen Ort CASTELMOLA. Die Aussicht wird noch getoppt, als wir den Hausberg MONTE VENERETTA besteigen (884 m). Unterwegs kaufen wir noch etwas Wein und einige Apfelsinen von einer geschäftstüchtigen alten Frau am Wegesrand. Auf dem MONTE VENERETTA stärken wir uns und genießen die Aussicht.
Dieter entdeckt einen Wanderweg Richtung FORZA D` AGRO ( Der Weg im Internet). So schön wie der Weg ist, kommen wir doch etwas in Bedrängnis, da es gegen 18.30 Uhr dunkel wird und wir bis dahin die Landstraße erreicht haben müssen. Klappt auch. Von hier nur noch 10 km bis nach LETOJANNI, um pünktlich den Zug zu erreichen.
In CATANIA stärken wir uns bei Alibaba, einer Schnellimbißkette, die wir zuvor schon schätzen gelernt haben. Denn im Vergleich zu Mc Donalds kann bei den Menüs Cola gegen Moretti getauscht werden.
In unserer Unterkunft gegen 22.00 Uhr angekommen zeigt Berts Handy-Schrittzähler 39.000 Schritte an.
Mittwoch, 04.03.2009
Der erste, der schon früh morgens aktiv ist, ist Dieter. Er recherchiert unseren letzten Wanderweg im Internet und wird auch fündig. Nicht ohne Stolz zeigt Dieter Cristian im Internet die dokumentierten Wandertouren der Pfadfindergruppen - Jung und Alt. Man merkt, für Cristian ist Wandern nix.
Nach dem Frühstück gehen wir zum Interbus und danach zum AST-Bahnhof. Schauen uns die Busziele auf der Karte an und entschließen uns für eine Zugfahrt nach CATENANUOVA, ein kleiner Ort südwestlich vom Ätna. Selbst der Mann am Fahrkartenschalter kam ins Überlegen. Was uns erwartet ist ungewiss. Aber diesmal hat Dieter eine Taschenlampe dabei falls eine Nachtwanderung ansteht.
In CATENANUOVA angekommen, beschließen wir eine Wanderung um den nächsten Hügel zu machen. Während Bert und Ralf die Blutorangen einer kleinen Plantage genießen, hält es Dieter kaum aus und sucht den kürzesten Weg zurück zum Bahnhof, um schon mal die Zugfahrkarten zurück nach CATANIA zu kaufen. Dort angekommen halten wir uns erst mal zur Erholung auf unserem Zimmer auf. Am frühen Abend beglücken wir unseren Lieblings-Schnellimbiß (Alibaba) mit unserer erneuten Anwesenheit. Danach noch ein Bierchen auf unserem Zimmer und Gute Nacht".
Donnerstag, 05.03.2009
Nach dem Frühstück gehen wir noch etwas durch CATANIA. Cristian hat uns den Schlüssel anvertraut, da unsere Rucksäcke noch dort stehen und evtl. Antonella zwecks Entbindung im Krankenhaus ist.
Als wir gegen 15.00 Uhr unsere Rucksäcke abholen, treffen wir Cristian und Antonella noch an. Wir verabschieden uns und machen uns auf den Weg zum Flughafen.
Hier vertreiben wir uns die Zeit ab 16.00 Uhr.
Gegen 19.50 Uhr heißt es Abflug von CATANIA.
Eine abwechslungsreiche Woche neigt sich ihrem Ende zu.
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