XX. Weltjugendtag
(Tagebuchaufzeichnungen: Christoph, Dieter, Frauke, Vanessa)
Vorbereitungswoche
Am Mittwoch trafen wir uns um 11 Uhr zur Abreise mit dem Fahrrad. Wir brauchten eineinhalb Stunden für die Strecke zu unserem Zeltplatz auf den Oberkasseler Wiesen in Düsseldorf. Erst einmal haben wir anderen Pfadfindern geholfen ihr Lagertor aufzurichten. Dann haben wir uns um das Bauholz für unser eigenes Tor gekümmert. Trecker-Tom hat uns mit seinem Trecker geholfen!
Am nächsten Tag haben wir recht früh angefangen unser Lagertor aufzubauen. An diesem Tag sind wir nicht so weit gekommen wie wir geplant hatten, da das Baumaterial (Stämme und Seile) knapp wurde. Am Freitag haben wir uns zunächst um neues Material bemüht, wir mussten 2 Baumstämme verlängern weil keine ausreichend langen mehr vorhanden waren. Wir bekamen unser Lagertor (das Rheintor !!) noch am selben Tag fertig und halfen dann anderen.
Sonntag, 14. August 2005
Am Sonntag verließen wir den Platz früh um nachhause zu fahren. Wir duschten und bereiteten anschließend den Grillabend für unsere sardischen Freunde aus Porto Torres vor. Gegen 17 Uhr kamen die sardischen Scouts am Nievenheimer Bahnhof an. Wir empfingen sie in unseren Gruppenräumen und verbrachten einen schönen Abend bei Kölsch und Mirto (ein typisch sardischer Kräuterlikör - danke Luca). Unsere Rover übernachteten mit ihnen - aber nicht lange, da die Sarden schon um 5 Uhr morgens (!!) aufgestanden sind, um so früh wie möglich ihren Fußmarsch nach Köln anzutreten.
Montag, 15. August 2005
Gegen 13:45 trafen wir uns wieder am Nievenheimer Bahnhof und fuhren mit der Bahn nach Düsseldorf. Dort angekommen, konnten wir uns direkt ins Multi-Kulti-Lager-Leben stürzen, da unser Zelt ja bereits aufgebaut war. Schon am ersten Tag lernten wir viele neue Leute kennen. Ein bisschen fußlahm und deutlich geschwächt kamen gegen Abend Luca und seine Rover an.
Dienstag, 16. August 2005
Heute kamen wir zum ersten Mal in den kulinarischen Hochgenuss des Weltmarktführers: Sodexho. Daher fuhren wir noch am selben Abend in die Altstadt um uns von einem anderen Weltmarktführer verwöhnen zu lassen: McDonalds!! Das hatten wir auch bitter nötig denn zuvor kämpften wir uns durch riesige Menschenmassen um zur LTU-Arena zu kommen. Nach 2 Stunden kamen wir dann endlich an - und standen vor verschlossenen Türen! Enttäuscht fuhren wir wieder zurück und verfolgten den Gottesdienst auf der Großleinwand am Burgplatz.
Mittwoch, 17. August 2005
Wir sind gegen 14 Uhr auf die andere Rheinseite gegangen und waren dort klettern, den Landtag besichtigen und was es sonst so gab. Im Landtag überzeugten uns besonders die sanitären Anlagen. Abends war dann am Landtag das Scoutmission Festival mit der Halleluja Band als Vorgruppe. Dann noch einige andere Gruppen, die allerdings manchmal etwas zu langsam gespielt haben. Dann kam die Hauptband und hat richtig losgelegt. Es gab als kleine Pause jeweils einen Vortrag über AIDS und die Konsequenzen. Am Ende gab es noch ein gigantisches "Flinke Hände" und ein Feuerwerk. Alle hatten gute Laune.
Donnerstag, 18. August 2005
Donnerstag sind wir so früh wie möglich nach Köln aufgebrochen. Wir haben relativ früh einen aus unserer Gruppe, Roman, im großen Tohuwabohu des Kölner Hauptbahnhofes verloren. Später teilten wir uns dann in kleinere Gruppen auf.
Eine Gruppe machte erst die Domwallfahrt und wartete anschließend 7 Stunden lang an exponierter Stelle auf das "Papamobil" samt Fracht!! Während der Wartezeit lernten wir eine Gruppe Amerikaner aus Illinois, in der Nähe von Chicago, kennen. Wir feuerten so ziemlich jeden an, der auf der späteren "Papststrecke" an uns vorbei lief, inklusive Polizisten! Dann kam der absolute Höhepunkt. D'r Papst kütt! Wenn die Polizei und die Schweizer Garde (gefährlich aussehende Männer, in dunklen Anzügen mit Knöpfen in den Ohren) nicht gewesen wären, hätten wir das "Papamobil" anfassen können.
Die anderen von uns scheute sich vor dem langen Warten und fuhr wieder zurück nach Düsseldorf. Ach übrigens, Roman ist wieder aufgetaucht, er traf unter hunderttausenden von Pilgern rein zufällig unseren Stammesvorsitzenden und wurde von ihm zum Platz chauffiert. Die "Papstwarter" kamen erst spät am Abend wieder am Zeltplatz an. Abends hatten wir immer noch nicht genug und vergnügten uns in der Düsseldorfer Altstadt.
D'r Papst kütt!
Freitag, 19. August 2005
Der Höhepunkt am Freitag war der Besuch unseres Präsidenten Horst Köhler in der Jurtenkathedrale. Ansonsten haben wir uns viel auf dem Platz vergnügt: Schlammcatchen, Burgern und Faulenzen. Abends waren wir ein letztes Mal in der Altstadt.
Samstag, 20. August 2005
Am Samstag haben wir uns mal wieder ziemlich früh auf den Weg gemacht um uns in eine vollkommen überfüllte Bahn zu quetschen. Ab Horrem folgten wir dem Pilgerstrom zum Marienfeld. Überall jubelte uns die Bevölkerung zu. Den Samstag Nachmittag verbrachten wir relativ unspektakulär auf dem Marienfeld: Zeitung lesen, Platz auskundschaften und Sodexho Kartons bunkern. Vor der Vigilfeier mit dem Papst legte noch Vanessa ihr Versprechen ab.
Sonntag, 21. August 2005
Sonntag standen wir wieder ganz früh auf, um unsere Dienste als Kommunionhelfer anzubieten. Diese wurden aber nicht gebraucht und wir konnten den Gottesdienst aus letzter Reihe am Bildschirm mitverfolgen. Nach dem Gottesdienst herrschte große Aufbruchstimmung, doch wir verharrten dort noch bis 16 Uhr aus. Dann begann unser abenteuerlicher Rückweg. Wir trennten uns in zwei Gruppen, die Rover und die Pfadis. Die Rover trampten bis Köln Hansaring und fuhren von dort mit der S-Bahn zurück zum Platz und waren die ersten Pilger, die auf dem Scoutmission Zeltplatz ankamen (21.03Uhr).
Nach und nach trudelten alle ein, auch unsere sardischen Gäste. Mit ihnen verbrachten wir noch einige Stunden zusammen vor unseren Zelten. Spät in der Nacht verabschiedeten wir uns von ihnen und wünschten ihnen eine gute Heimreise, denn sie wollten am frühen Morgen aufbrechen - und das war uns entschieden zu früh.
Montag, 22. August 2005
Erst einmal schliefen wir aus. Dann hatten wir nur noch unsere Zelte einzupacken. Das Lagertor hatten dankenswerterweise die Pfadfinder abgebaut, die nicht zum Marienfeld gefahren waren. Wir halfen dann noch hier und da und machten uns gegen Mittag auf den Heimweg.
Zuhause kam die Müdigkeit so richtig durch und viele fielen erschöpft in ihre Betten.
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