Herbstfahrt nach London: auf BP's Spuren
Am 2.10.2014 machten wir uns nachmittags mit der Bahn auf den Weg zum Düsseldorfer Flughafen. Dort startete um 18.35 nämlich unser Flugzeug nach London Gatwick. Nachdem wir alle eingecheckt hatten und im Flugzeug endlich unseren Platz gefunden haben, ging es dann auch wirklich los nach London.
In Gatwick fanden wir schnell unsere Rucksäcke und machten uns dann auf den Weg zum Scout Centre im Süden Londons. In Sydenham angekommen suchten wir die Bushaltestelle. Der Busfahrer war sehr nett, denn erstens durften wir kostenlos fahren und zweitens hat er uns gezeigt wo wir hin müssen. Leider stellte sich heraus, dass der Busfahrer einen anderen Zeltplatz meinte und so irrten wir noch ein bisschen durch die Gegend. Dennoch erreichten wir den Zeltplatz und hatten gegen 22 Uhr dann alle Zelte aufgebaut. Doch dann stellten wir fest, dass wir noch einkaufen gehen mussten, da wir nichts zu essen dabei hatten. So fragten wir den Platzwart, wo man um diese Uhrzeit noch einen offenen Supermarkt findet. Dieser beschrieb uns auf eine typisch englische Art den Weg zum nächsten Tesco. Wir sollten erst links, dann rechts, dann wieder links und dann nochmal rechts gehen. Wir waren zunächst verwundert über diese Wegbeschreibung, doch wir folgten ihr und erreichten wirklich den Tesco. Wir liefen gemütlich zum Zeltplatz zurück, aßen noch etwas und fielen dann auch schon in die Schlafsäcke.
London bei Sonnenschein
Als wir am Freitag aufwachten waren wir sehr erstaunt über das Wetter. Wir hatten nur Sonne und konnten London in kurzer Hose besichtigen. Und das im Oktober. So planten wir beim Frühstück in der Sonne, was wir uns den Tag angucken wollten. Wir hatten den London Pass gekauft und so konnten wir die drei Tage kostenlos mit der Bahn fahren und sämtliche Attraktionen besichtigen. Wir fuhren zunächst mit der Bahn nach London Victoria. Von dort aus ging es mit der Tube weiter zum Monument. Wir kletterten das Monument hoch und hatten eine super Aussicht über London. Danach sind wir zum Tower of London gelaufen und haben die ganzen roten Mohnblumen bestaunt. Die fast 900.000 Mohnblumen aus Keramik erinnern an die Opfer des Ersten Weltkriegs. Die Installation des Künstlers Paul Cummins trägt den Namen "Blood Swept Lands and Seas of Red".
Nach einem Rundgang durch den Tower sind wir weiter zur Tower Bridge. Dort hatten wir mit unseren Pässen freien Eintritt zur Exhibition und konnten so die Geschichte zur Tower Bridge kennen lernen. Wir liefen oben auf der Brücke entlang und besichtigten am Ende noch die Maschinenräume.
Um nicht so viel laufen zu müssen, haben wir uns entschlossen mit dem Boot auf der Themse bis zum Westmister Abbey zu fahren. Wir sahen also London auch vom Boot aus. Wir fanden jedoch, dass die Bootsfahrt nicht sehr spannend war, da man nichts erzählt bekommen hat.
Als wir dann beim Westminster Abbey angekommen waren, machten wir sämtliche Erinnerungsfotos vom Big Ben, dem London Eye und dem Westminster Abbey. Danach war unser erster Tag in London auch schon vorbei. Wir mussten natürlich wieder einkaufen und stellten fest, dass man in London eigentlich zu jeder Uhrzeit einen offenen Supermarkt findet.
So fuhren wir zum Zeltplatz zurück und haben noch auf den Trangias gekocht.
London im Regen
Am Samstag wachten wir leider bei Regen auf. Man kann ja nicht immer Glück haben. Aber wir ließen uns die Laune nicht verderben und planten unseren Tag. Zunächst fuhren wir mit der Bahn zur M&Ms World. Dieter wollte sich diese nicht mit anschauen und verbrachte die Zeit in einem Cafe.
Als wir Dieter dann wieder getroffen hatten, haben wir uns entschlossen in ein Verpackungsmuseum ganz am anderen Ende der Stadt zu fahren. Dieses Museum war sehr interessant, da viele bekannte Verpackungen im Laufe der Jahre ausgestellt waren.
Als wir die ganze Ausstellung besichtigt hatten, stellten wir fest, dass es nicht mehr regnet. So entschlossen wir uns zum Buckingham Palace zu fahren und danach den Hyde Park zu besichtigen. Am Buckingham Palace schauten wir den den Wachen ein bisschen beim Marschieren zu und sind dann direkt weiter. Wir erlebten im Hyde Park an der Serpentine einen wunderschönen Sonnenuntergang und haben das tolle Licht genutzt um Fotos zu machen.
London bei Nacht
Da uns London bei Nacht so sehr gefallen hat, sind wir noch einmal zum Big Ben zurück gefahren. Dort haben wir uns circa eine Stunde mit Fotos machen beschäftigt, da wir sehr viel ausprobiert haben. Am Ende sind dann ein paar sehr schöne Lichtmalerei-Bilder entstanden. Man muss sagen, wenn die ganze Stadt leuchtet ist das wunderschön. Es wirkt sehr so heimlich, aber auch belebt. Unbeschreiblich.
An unserem letzten Tag in London hatten wir wieder Glück mit dem Wetter. Die Sonne schien wieder, sodass wir unsere Zelte trocken einpacken konnten. Leider war an unserer Bahnstation eine Baustelle und wir konnten nicht mit der Bahn in die Stadt fahren. Wir mussten den Bus nehmen, der ganze 50 Minuten bis zum Westminster Abbey brauchte. Dafür haben wir nochmal sehr viel gesehen! Wir besuchten die London Bridge Experience, eine Art Dungeon, und fuhren danach weiter zu Shakespeare´s Globe Theatre. Danach liefen wir noch an der St. Paul´s Cathedral vorbei und fuhren daraufhin nach Chingford. Von dort mussten wir ca. 30 Minuten bis zum Gilwell Park laufen. Als wir dort angekommen waren, haben wir schnell die Zelte aufgebaut und gekocht. Wir waren alle so müde, dass wir um 21:00 Uhr im Schlafsack lagen und geschlafen haben.
Gilwell Park
Am nächsten Morgen war Ausschlafen angesagt, da es nur regnete. Dieter war bereits um 08:30 Uhr wach, während wir bis 11:00 Uhr geschlafen haben. Nachdem wir gefrühstückt hatten, freuten wir uns alle auf die heiße Dusche. Aus diesem regnerischen Tag wurde ein Chillertag. Denja und Jendrik machten sich mit Dieter im strömenden Regen auf den Weg nach Chingford um einkaufen zu gehen. Währenddessen hat der Rest die Töpfe und das Geschirr vom Vortag gespült und Tagebuchnotizen geschrieben. Nachdem alle wieder auf dem Platz waren wurde Curry mit Reis gekocht. Da keiner Spülen wollte haben wir erstmal den Shop erkundet. Im ganzen Shop hingen Halstücher aus aller Welt. Wir konnten uns nicht entgehen lassen auch ein Halstuch aus Deutschland dort aufzuhängen (siehe Foto). Außerdem haben wir noch einen Aufnäher gekauft, damit wir auch wirklich beweisen konnten, dass wir da waren. Da nun immer noch keiner Spülen wollte und es auch immer noch regnete, spielten wir Karten. Dann erkundeten wir den Platz noch ein wenig und machten an der Statue von B.P. ein Gruppenfoto. So war ein sehr regnerischer Tag im Gilwellpark auch schon wieder vorbei.
Auf nach Brighton an die Küste
Am Montag machten wir uns früh auf den Weg nach Brighton. Wir sind von Chingford ca. eine Stunde gefahren und haben auf der Fahrt mal wieder Karten gespielt. In Brighton angekommen verbrachten wir den Nachmittag noch am Meer und besuchten das Pier.
Am Abend fuhren wir nach Newhaven, da wir von dort aus unseren Haijk beginnen wollten. Wir suchten an der Küste einen Platz zum Schlafen. Doch wir fanden nirgends eine windgeschützte Stelle, dennoch probierten wir unsere Zelte dort aufzubauen. Doch der Wind wehte sie immer wieder weg. Jendrik und Denja erkundigten sich im Ort ob es irgendwo einen Pfarrsaal oder ähnliches zum Übernachten gab, doch in diesem Ort existierte so etwas nicht. Also haben wir alle fünf in einem Zelt geschlafen, was einigermaßen standfest war, und unser Gepäck haben wir in den anderen beiden Zelten verstaut. Doch auch unser Schlafzelt hielt nicht so wie wir uns das vorgestellt hatten. Somit haben wir in dieser Nacht sehr wenig geschlafen und waren alle am nächsten Tag sehr müde.
Aufgrund des Wetters, der Zelte und Denja´s verletztem Knie, welches sie sich nicht auf der Fahrt, sondern in der Schule, verdreht hatte, brachen wir den Haijk ab. Wir liefen noch bis in den nächsten Ort und suchten dort die nächste Bushaltestelle und fuhren nach Eastbourne.
Eastbourne: ... und habe alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder als Geschwister
Da wir noch keinen Schlafplatz hatten, setzten wir uns mit unseren Rucksäcken in ein Cafe auf dem Pier. Valentin, Jendrik und Dieter machten sich auf den Weg zur Touristeninformation um Pfadfinderstämme ausfindig zu machen. Sie erhielten eine Nummer, die jedoch leider falsch war. Wir telefonierten ein wenig, bis wir am Ende auf Mark gekommen sind. Ein sehr netter Leiter, der uns anbot in einer Hütte auf deren Zeltplatz kostenlos zu schlafen. Wir waren sehr begeistert und so holte Mark uns am Pier ab. Er fuhr sogar zwei Mal, damit auch alle wirklich ankommen. Während Valentin, Dieter und Miriam einkaufen waren, breiteten die anderen die Zelte zum Trocknen aus.
Wir hatten in der Hütte Internet, eine Küche und warme Duschen. Mark bot uns an bei den Pfadfindern, die gerade in einer anderen Hütte waren beim Bogenschießen mitzumachen und wir nahmen dieses Angebot sehr gerne an. So ließen wir den Abend mit einem leckeren Essen gemütlich ausklingen.
Versprechen im Sturm
Am nächsten Tag fuhren wir noch einmal nach Eastbourne und sind ein bisschen am Meer entlang gelaufen, haben Geocaches gefunden und sind dann zum Beachy head hoch geklettert. Oben angekommen war es sehr windig. Wir konnten uns in den Wind legen ohne auf den Boden zu fallen. Eine Steilküste weiter legte Jendrik sein Versprechen ab. Wir erkundeten noch ein wenig die Gegend bis wir Abends, wieder in unsere Hütte fuhren. Wir waren alle sehr müde und fielen deshalb schnell ins Bett.
Crawley: wieder bei gastfreundlichen Pfadfindern!
Am Freitag packten wir sehr früh unsere Rucksäcke, da wir Jendrik zum Flughafen bringen mussten. So fuhren wir direkt nach Gatwick und verabschiedeten Jendrik, der nach Berlin zum Familientreffen flog. Danach machten wir uns auf den Weg nach Crawley. Dort hatten wir erneut eine Unterkunft in einem Pfadfinderheim. Wir durften im Haus schlafen, damit wir nicht mit nassen Zelten nach Hause fliegen müssen. Als wir fertig gekocht hatten, liefen wir in die Stadt. Wir besuchten einen 1-Pound-Shop und deckten uns mit englischen Süßigkeiten ein. Wir saßen den Rest des Nachmittags in einem Cafe und schrieben weiterhin Tagebuchnotizen oder lasen.
Am Abend hat uns Paul besucht. Ihm gehört das Pfadfinderhaus und er ist sozusagen der Vorstand von dem Stamm. Er zeigte uns originale Briefe von Baden Powell und erzählte uns viel von dem Stamm. Außerdem hat er uns allen einen Stammesaufnäher geschenkt und uns die Trompete ausprobieren lassen. Wir sind doch alle nicht die begabtesten Trompetenspieler. Den Rest des Abends verbrachten wir mit Karten spielen.
Am nächsten Morgen sind wir um 08:30 Uhr aufgestanden, da um 10:00 Uhr die "Cups" zum Schießen kamen. Wir durften auch mal mit dem Luftgewehr schießen und es hat sich herausgestellt, dass Kirsten ein wahres Talent ist. Paul hat uns noch weitere Bücher, Briefe, Tagebücher und Fotos vom Stamm mitgebracht. Ein besonderes Highlight war das originale "Scouting for Boys" von 1912.
Außerdem haben wir uns viel mit Paul über das Pfadfinden unterhalten und Unterschiede zwischen den deutschen Pfadfindern und den englischen "Scouts" festgestellt.
Den Nachmittag ließen wir im Cafe und mit Karten spielen ausklingen. Wir packten noch unsere Sachen und gingen dann schlafen.
Abschied
Sonntag früh kam Paul uns noch verabschieden, bevor wir zum Flughafen fuhren. Wir bedankten uns für die Gastfreundschaft und für alles was er uns in den Tagen gezeigt hatte. So war unsere Zeit in England auch schon wieder vorbei.
Wir fuhren zum Flughafen und flogen mit einer Stunde Verspätung zurück nach Düsseldorf. Wir sind alle gut und müde zuhause angekommen. Ich glaube wir werden noch lange von dieser Fahrt berichten, denn wir haben viel gesehen und erlebt. Und uns auch in schwierigen Situationen gewusst zu helfen.
Denja
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