Romwallfahrt:
Ein kleiner Teil der Rover nahm an der Romwallfahrt des Bundes teil. Mehr als 160 Pfadfinderinnen und Pfadfinder der DPSG pilgerten in der ersten Augustwoche nach Rom. Anlass war das 80-jährige Bestehen der DPSG. Sie knüpften damit an die Traditionen der Wallfahrten von 1935, 1950 und 1962 an.
Rom erkunden
Mit Bussen ging es in die Ewige Stadt, ein Zeltplatz vor den Toren Roms bot Unterkunft. Kein Fremdenführer führte durch die Stadt - in Streifen erkundeten wir sie selber! Und manche entdeckten nicht nur das beste Eis und hervorragenden Cappuccino, sondern auch stille Kirchen und herrliche Plätze.
Bei Paulus begannen wir. Der Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf OSB, feierte in St. Paul vor den Mauern den Eröffnungsgottesdienst mit uns. "Christen sind nicht zuerst Menschen großer Worte, sondern von Taten" - diesen Grundklang des Gottesdienstes bereicherte er mit anschaulichen Bildern von seinen reisen, vor allem aus China und Nordkorea.
Zu Besuch in Sant Egidio
Am Montagabend waren wir zu Gast bei der Gemeinschaft von Sant' Egidio. Hier traf auch Weihbischof Heinrich Janssen zu uns, der die weiteren Tage unseren Pilgerweg begleitete. Beeindruckend war das Erzählen aus der Gemeinschaft und ihr Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit. Und machte vor allem deutlich, wie wichtig es ist, dass jemand anfängt: und nicht zu warten, ob etwas passiert ... Das Abendgebet, für uns extra auf deutsch übersetzt, zeigte, woher die Gemeinschaft die Kraft nimmt.
Der Pilgerweg durch die 7 Hauptkirchen Roms war anstrengend. Wie froh waren wir, dass gerade an diesem Tag ein paar Wolken den ansonsten blauen Himmel Roms bedeckten. Viele waren froh, den Weg am Ende geschafft zu haben - und trotz aller Mühe bereichert von der Erfahrung des Pilgerns und der Impulse auf dem Weg.
Eine "kleinere" Alternative führte zu den Orten in Rom, an denen Petrus und Paulus waren. Zum gemeinsamen Abschluss trafen wir uns in der Lateranbasilika, wo Weihbischof Janssen den Gottesdienst mit uns feierte. "Gott ist mit uns auf dem Weg - und geht sogar mit, wenn wir einmal in die falsche Richtung gehen" war der Grundtenor der Predigt von Bundeskurat Guido Hügen OSB.
Audienz beim Papst
Ein "Besuch beim Papst" durfte natürlich nicht fehlen. Bei der Generalaudienz in Castel Gandolfo kamen zwar nicht alle in den Innenhof. Dafür begrüßte Papst Benedikt die "St.-Georgs-Pfadfinder" ganz besonders. " Euch allen schenke der Herr die Gnade einer innigen Freundschaft mit Christus, er segne euch und eure Familien."
Die Vatikanischen Museen brachten anschließend für viele von uns ein wenig Kühle und überreiche Eindrücke ...
Am Donnerstag boten zwei Ausflüge Abwechslung von Rom. Pompeji und Subiaco - die untergegangene Stadt mit ihrer vielfältigen Geschichte und der Ort, an dem der Hl. Benedikt gelebt hat, waren die Ziele.
Abschlussgottesdienst im Petersdom
Freitag war wieder einmal frühes Aufstehen angesagt - wollten wir doch unseren Abschlussgottesdienst im Petersdom halten. Beim Gruppenfoto vor dem Dom wehten noch die Banner und trugen wir die Pilgerstöcke. Mit in den Dom hinein durften wir sie nicht nehmen. Selbst das Wallfahrtskreuz sollte draußen bleiben. Zumindest bei ihm halfen die intensiven Beschwörungen von Weihbischof Janssen und der Bundesvorsitzenden Ute Theisen bei den Sicherheitsmenschen. "Der gute Vater im Evangelium nahm sogar seinen verlorenen, heruntergekommenen Sohn liebevoll in seine Arme. So wurden wir als Pilger hier nicht willkommen geheißen," eröffnete denn auch Weihbischof Janssen den Gottesdienst am St.-Josefs-Altar des Petersdoms.
Dass am Ende lautstark "Flinke Hände, flinke Füße" durch den Dom schallte, ließ manchen Ordner auf den Plan springen und so manches Gesicht war es wert, es zu sehen ... - doch Pfadfinderinnen und Pfadfinder stehen für das ein, was sie bewegt.
Bei Petrus endete unsere Romwallfahrt. "Gott stärkt uns auf unserem Weg, uns einzusetzen für unseren Glauben," war die Botschaft von Weihbischof Janssen in seiner Predigt. Am Abend wird er beim Abschiedsabend am Lagerfeuer von seiner eigenen Teilnahme an der Romwallfahrt der DPSG 1950 erzählen - und was es für ihn bedeutet, das Kreuz, dass er zu seinem Georgsritter-Versprechen geschenkt bekam, nun als Bischofskreuz zu tragen.
Eine Führung durch den Petersdom, letzte Wege durch und Besorgungen in Rom. Am Lagerfeuer wird gesungen und gespielt - viele bringen sich ein. Noch einmal wird unsere gewachsene Gemeinschaft sichtbar.
"Nehmt Abschied Brüder (und Schwestern)..."
Am nächsten Morgen heißt es einpacken. Der Rückweg führt uns noch über Assisi, wo uns leider nur wenig Zeit für eine Besichtigung der Orte von Franziskus und Klara bleiben. Ein gemeinsamer Abschluss unter den Bögen von Santa Chiara, ein kleines Erinnerungsgeschenk für den Heimweg, "Nehmt Abschied Brüder ..."
Lange Stunden liegen für die meisten vor uns - die letzten erreichen am Sonntagnachmittag ihre Heimatorte. Ab jetzt ist die Wallfahrt Vergangenheit - und doch sehr lebendig in denen, die dabei waren.
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